Von Yogis, Mönchen und Tulkus: Was machte Buddhisten in Tibet zu prägenden Figuren?
16 December 2014

Photo: M. Zimmermann
Part 2 of the series of lectures: "Ohne Lehrer keine Lehre? In der Nachfolge des Buddha..." The lectures will be held on Tuesday 16. December 2014, 18:15–19:45 h, Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Eastwing, Room 221. The lecture will be held in German. The entrance is free.
Obwohl sowohl die Geschichte als auch die bedeutenden Persönlichkeiten Tibets bereits in den Grundzügen erforscht sind, ist der Frage, was genau eine religiös prägende Figur in Tibet ausmachte, bisher kaum Beachtung geschenkt worden. In diesem Vortrag soll dieses Themenfeld eröffnet und den folgenden Fragen nachgegangen werden: Was waren die (überlieferten) Merkmale einer religiös prägenden Persönlichkeit? Welche Rahmenbedingungen waren für die Entwicklung und Anerkennung einer solchen Persönlichkeit notwendig und inwiefern sind diese Merkmale überhaupt an einer ‚Persönlichkeit’ festzumachen? Um diese Fragen zu beantworten, sollen zunächst die festgelegten kulturellen Rollen vorgestellt werden: Der verrückte Yogi, der gelehrte Mönch und der wiedergeborene Lama. Dazu werden relevante Quellen besprochen und neue Forschungsansätze erörtert.
Dr. Jim Rheingans studierte Tibetologie, Indologie und Ethnologie in Heidelberg und Hamburg, seinen Magisterabschluss erhielt er 2004 an der Universität Hamburg. Er promovierte als Stipendiat der Bath Spa University über „The Eighth Karmapa’s Life and his Interpretation of the Great Seal“. Nach einem weiteren Jahr Forschung an der Universität Hamburg war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Lehre für Tibetstudien an der Universität Bonn tätig. Seit 2011 arbeitet er in einem DFG geförderten Projekt zur Entstehung und Überlieferung eines tibetischen Textkorpus an der Universität Hamburg. Seine Forschungsinteressen sind tibetische Literatur und Genre (insbesondere narrative Texte), die Geschichte Tibets sowie Doktrin und Praxis der tibetischen mahāmudrā-Traditionen. Methodologisch ergänzt er philologisch-historische Herangehensweisen mit Elementen der Literaturwissenschaften. Jim Rheingans setzt sich zudem seit Jahren für die Ausbildung junger Tibetologen ein.
Termin: Dienstag, den 16. Dezember 2014, 18:15 – 19:45 Uhr
Veranstaltungsort: Universität Hamburg, Asien-Afrika-Institut, Edmund-Siemers-Allee 1, Ostflügel, Raum 221. Der Eintritt ist frei.