Interaktionsmuster der buddhistischen Eliten im heutigen China (1978-2028)
Interaktionsmuster der buddhistischen Eliten im heutigen China (1978-2028): Untersuchungen zur Dynamik von Institutionalisierungsprozessen, sozialen Netzwerken und Begriffsgeschichten
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548644864
Dieses Projekt soll Wissenschaftler:innen aus Frankreich und Deutschland zusammenbringen und ihre weitreichenden internationalen Netzwerke nutzbar machen, um eine systematische Erforschung buddhistischer Institutionalisierungsprozesse, sozialer Netzwerke und begriffsgeschichtlicher Entwicklungen im heutigen China zu ermöglichen. Über einen historischen Entwicklungshorizont von fünfzig Jahren hinweg wird die Entwicklung des Buddhismus in der Volksrepublik China seit dem Ende der Kulturrevolution (1966-1976) und der Lockerung der Religionspolitik im Jahr 1978 zum Forschungsgegenstand gemacht.
Die Forschung wird sich auf die monastischen Eliten konzentrieren, insbesondere auf die leitenden Persönlichkeiten buddhistischer Vereinigungen, bedeutender Klöster und buddhistischer Akademien. Diese Schwerpunktsetzung beruht auf dem Verständnis, dass sich in ihren persönlichen Werdegängen, gesellschaftlichen Verflechtungen und diskursiven Äußerungen die strukturellen Faktoren und Wirkungskräfte widerspiegeln, die die religiöse Landschaft im heutigen China prägen. Einen Ausgangspunkt für dieses Projekt stellt die bislang nicht vorhandene Sammlung von öffentlich zugänglichen Informationen über diese buddhistischen Eliten dar, die Aufschluss geben über ihre religiösen Werdegänge, ihre institutionellen Zugehörigkeiten, ihre sozialen Interaktionen und ihre Publikationstätigkeiten. Dies schließt die systematische Erschließung statistischen Materials ebenso wie die Informationsgewinnung vor Ort ein. Auf dieser Grundlage und unter Anwendung sowohl qualitativer als auch quantitativer Methoden wird in dem Projekt zunächst die Rolle untersucht, die männliche und weibliche buddhistische Eliten über die Generationen hinweg für die Entwicklung des zeitgenössischen chinesischen Buddhismus spielen. Ziel ist es hierbei, ihre Einbindung in die Institutionalisierungsprozesse im China der Post-Mao-Zeit nachzuvollziehen. Im Weiteren wird analysiert, wie diese Eliten unterschiedliche soziale Netzwerke innerhalb wie außerhalb dieses institutionellen Rahmens aufbauen, um Schlüsselverbindungen auf zentraler wie auf lokaler Ebene zu identifizieren. Schließlich wird unter besonderer Berücksichtigung begriffsgeschichtlicher Analysen im soziopolitischen Kontext untersucht, wie sich diese Eliten im öffentlichen Diskurs äußern, um ihrer privilegierten Position Ausdruck zu verleihen und diese zu legitimieren. Die eingehende Analyse dieser unterschiedlichen Dimensionen zielt darauf ab zu klären, inwieweit sich was für welche Interaktionsmuster und Positionierungen buddhistischer Eliten in der Volksrepublik China herausgebildet haben.
About us
Das Forschungsprojekt wird auf deutscher Seite von Dr. Carsten Krause (Principal Investigator) geleitet. Hierfür hat er im Rahmen der DFG-Förderung eine sogenannte „Eigene Stelle“ eingeworben. Auf französischer Seite hat Professor Ji Zhe (Principal Investigator) zusammen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Dr. Amandine Pèronnet, beide vom INALCO, eine Finanzierung durch die ANR eingeworben. Neben dem interdisziplinären Austausch innerhalb des INALCO, des Numata Zentrums für Buddhismuskunde und des Asien-Afrika-Instituts der Universität Hamburg schließt das Projekt den Austausch mit Buddhismusforscher*innen und buddhistischen Zentren weltweit ein.
Contact
Treten Sie gerne in Verbindung mit Dr. Carsten Krause, Research Fellow des Numata Zentrum für Buddhismuskunde der Universität Hamburg: carsten.krause@uni-hamburg.de( carsten.krause"AT"uni-hamburg.de).