Workshop: Das Vimalakīrti-sūtra
13. Juli 2017
Wann: Donnerstag, 13. Juli 2017, bis Sonntag, 16.07.2017
Wo: Asien-Afrika-Institut, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost 20146 Hamburg
Das Vimalakīrti-sūtra (sans. Vimalakīrtinirdeśa-sūtra; chin. Weimojie suoshuo jing, jap. Yuimakitsu shosetsu-kyō 維摩詰所說經, „Lehrrede nach den Erläuterungen des Vimalakīrti“ kurz auch Yuima kyō 維摩経) wird ganz zutreffend als eine der populärsten buddhistischen Schriften für das mittelalterliche Ostasien beschrieben. Auch heute noch kann die unbequeme Erzählung über den Vimalakīrti, einen Laienjünger des Buddha, Geltung beanspruchen als ein sowohl in literarischer wie auch in doktrinärer Hinsicht durchaus spektakuläres Sutra des Mahāyāna-Buddhismus. Wie ist die Figur des Laien zu verstehen, der auf beispiellose Weise den Kreis der boddhisatvas mit der Überlegenheit seiner Einsicht beschämt? Zurecht scheint der Text den Beinamen Lehhrede über die unerdenkliche Befreiung (不可思議解脫經) zu tragen, denn es ist nicht ohne weiteres zu entscheiden, ob das berühmt-berüchtigte Schweigen des Vimalakīrti nun eine an den Leser gerichtete Einladung zum Lächeln oder aber schlicht und humorlos die didaktische Verkörperung der vielfach bemühten Unmöglichkeit sprachlicher Äußerung darstellt. Der Workshop versucht im Anschluss an im Sommersemester 2017 stattfindende Seminare an den Universitäten München (unter der Leitung von Marc Nürnberger, Sinologie) und Hamburg (unter der Leitung von Steffen Döll, Japanologie) und unter Einbezug von Vorarbeiten, Übersetzungen und Kommentaren eine Annäherung an Schlüsselstellen des Textes im Sinne eines close reading. Die Lektüren und Ergebnisse sollen im Rahmen gemeinsamer Sitzungen fachübergreifend präsentiert, diskutiert und miteinander abgeglichen werden.
Der Workshop wurde ermöglicht durch Förderungen von Lehre@LMU sowie durch Zuschüsse von Seiten des Asien-Afrika-Instituts und des Numata Zentrums für Buddhismuskunde.